Kehler FV - FC Obertsrot: 7-1 (5-0)

Gebrauchte Tage gab es in dieser Spielzeit nun wirklich mehr als genug. Der Geist des Hinspiels in Obertsrot begleitete mich den ganzen Weg von Villingen hinunter nach Kehl. Er verfolgte mich hinein ins Rheinstadion, bis zum Anpfiff und wurde dort vernichtet.

Ab der ersten Minute setzte die Mannschaft des KFV Obertsrot schachmatt. Die Taktik der Gäste, in Kehl einfach mal den Bus zu parken, wurde bereits in der fünften Minute zunichte gemacht. Arber Paqarizi tänzelte einmal mehr die gegnerische Abwehr schwindelig und netzte durch einen präzisen Schuss zur Kehler 1-0 Führung ein. Eine Reaktion der Gäste blieb aus, so dass die Grünen ihr Ding konsequent durchzogen. So klingelte es in der Folge fast im Fünf-Minutentakt: Jérémy Stroh, Alexis Cascoin, Elyes Bounatouf und Agon Zukaj erhöhten gegen bedauernswert lethargische Obertsroter bis zur 32. Spielminute auf 5-0. Zeitweise wurden Erinnerungen an ein deutsches WM-Halbfinale gegen Brasilien wach.

Die Halbzeit nutzte die KFV Jugend um sich kurzerhand ablichten zu lassen - Coach Marcel Stern um zu rotieren. Luka Gogitadze und Anthony Ziane machten Platz für Yoann Mavoungou und Neuzugang Corentin Wirth. Später sollten auch Jordan Jovic, Srdjan Lukic und Luca Thelen zu ihrem Einsatz kommen. Auch so behielten die Grenzstädter die Kontrolle. Und da von den Gästen immer noch wenig bis gar nichts kam, nutzte Elyes Bounatouf die Freiräume, die man ihm im Strafraum gewährte um die Tore Nummer sechs und sieben zu erzielen. Letztendlich ein 7-1, ein Sieg des Willens, der Disziplin, der Konzentration und des Spiels. Eine Wiedergutmachung für die Schmach der Hinspielniederlage in Gernsbach.

Der Tag hätte so schön enden können, hätte mir ein sichtlich gelöster Jean-Marc Venturini nach dem Spiel nicht nahegelegt, meine heutige Unterhose bis zum kommenden Auswärtsspiel in Bühl anzulassen. Zum Glück wird es nicht soweit kommen. Mal davon abgesehen, dass das Team dank seiner starken Leistung heute keinen Glücksbringer nötig hatte, lag mein ganz persönlicher Glücksbringer heute nicht eng an der Haut, sondern im Auto: ebenfalls ein Geist vergangener Tage, organisiert durch meinen lieben Freund und Racing Komparse Eric B. Aber vielleicht haben sie doch ein bisschen was gebracht: Matz' schützende Hände.